Die Wech­sel­jah­re

Unter den Wechseljahrbeschwerden (Klimakterium) sind Hitzewallungen und Schweissausbrüche die bekanntesten Symptome. 70 bis 85 Prozent aller Frauen sind betroffen, meistens nachts. Viele verspüren ein plötzliches Wärmegefühl in der Brust, dann schiesst ihnen die Röte ins Gesicht, häufig verbunden mit einem Schweissausbruch, Beklemmungsgefühlen oder Herzrasen. So unangenehm Wallungen sind, so ungefährlich sind sie. Weitere typische Klimakteriumsbeschwerden können Gewichtszunahme, Scheidentrockenheit, eine leichte Harninkontinenz, beginnende Osteoporose, aber auch Gefühlsschwankungen, Schlafstörungen sowie Störungen im sexuellen Lustempfinden sein.

Ursachen und Hintergründe von Wechseljahrbeschwerden

Wechseljahrbeschwerden sind auf ein Nachlassen der Östrogen-Produktion zurückzuführen. Das weibliche Hormon wird in den Eierstöcken und Nebennieren gebildet und steuert die Sexualität und die Fruchtbarkeit. Etwa 25 Jahre bleibt der Östrogenspiegel konstant, danach nimmt er kontinuierlich ab. Zudem geht auch die Produktion des Gelbkörperhormons Progesteron zurück. Der Rückgang beider Hormone führt zum Einsetzen der Wechseljahre.

Die Wechseljahre laufen in drei Phasen ab:

Hitzewallungen

Man weiss, dass Hitzewallungen mit dem sinkenden Östrogenspiegel und dem steigenden Spiegel des follikelstimulierenden Hormons (FSH) zusammenhängen. Unklar bleibt jedoch, warum die massiven Schwankungen im Hormonhaushalt zu Unregelmässigkeiten in der Temperaturregulierung führen. Bekannt ist, dass psychische Faktoren wie Stress und Ängste die Intensität und Dauer der Wallungen negativ beeinflussen können.

Ob und wie stark eine Frau Wallungen hat, hängt von der individuellen Konstitution, der familiären Situation, der Lebensgeschichte jeder einzelnen Frau sowie deren sozioökonomischem Hintergrund ab. Als weitere Auslöser der Hitzeattacken gelten Kaffee, Alkohol (vor allem Rotwein), Nikotin und scharf gewürztes Essen.

Scheidentrockenheit

Aufgrund des sinkenden Östrogenspiegels werden die Schleimhäute trocken und dadurch anfällig für Bakterien- und Pilzbefall. Aus diesem Grund treten Scheidenpilze in den Wechseljahren vermehrt auf. Zu den häufigsten Beschwerdebildern gehören die Vaginose (bakterielles Ungleichgewicht der Scheidenflora ohne Entzündung), die Scheidenentzündung (Vaginitis), die Entzündung der Schamlippen (Vulvitis) sowie der Befall der Schleimhaut mit Hefepilzen (Candida albicans). Die Symptome sind verschieden stark ausgeprägt und reichen von Jucken und Brennen bis hin zu grauweissen Belägen auf der Schleimhaut.

Die primäre Osteoporose

Typ I ist die häufigste Osteoporoseform und bei Frauen zwischen 50 und 70 Jahren vermehrt zu finden. Auch hier ist das Absinken des Pegels des weiblichen Geschlechtshormons die Hauptursache. Osteoporose bedeutet wörtlich «poröser Knochen». Der Volksmund spricht von Knochenschwund und bezeichnet treffend, was bei der Osteoporose geschieht: Es wird mehr Knochengewebe ab- als aufgebaut.

Harninkontinenz

Häufig leiden Frauen während des Klimakteriums an der Drangsymptomatik, die sich bis zur Dranginkontinenz steigern kann. Dabei verspüren sie einen stärkeren Harndrang, den sie schlecht kontrollieren können, weil Haut und Schleimhäute der Blase, Harnröhre, der Scheide und des Scheidenvorhofes infolge Östrogenmangel dünner geworden sind.

Das können Sie selber tun

Wechseljahrbeschwerden vorbeugen

  • Wechseljahren kann man nicht «entkommen», sie sind ein Teil des Lebens. Der Austausch mit anderen Frauen über den neuen Lebensabschnitt sowie eine positive Einstellung zu natürlichen Veränderungsprozessen ist sicher hilfreich. Wer sein soziales Netz pflegt, etwas Sport treibt und auf eine gute, ausgewogene Ernährung achtet, ist für die Wechseljahre gut gerüstet. Gerade in den Wechseljahren ist eine gesunde Ernährung sehr wichtig, damit der Vitamin- und Mineralstoffhaushalt im Gleichgewicht bleibt.

  • Beckenbodenübungen beugen Harninkontinenz vor. Der Beckenboden ist eine Muskelplatte zwischen Schambein, Steissbein und den Sitzbeinhöckern und hat zwei Aufgaben. Er muss Blase, Gebärmutter und Darm stützen und die Öffnungen von Harnröhre, Scheide und Darm verschliessen. Wie jede andere Muskulatur kann die Beckenbodenmuskulatur durch gezielte Übungen trainiert werden. Korrektes und regelmässiges Üben ist wichtig, weshalb sich der Besuch eines Beckenboden-Kurses bei einer Physiotherapeutin oder einer anderen Körpertherapiefachfrau lohnt.

  • Osteoporose vorbeugen: Kalziumreiche Ernährung ist eine gute Prophylaxe. Kalzium muss der Körper aus der Nahrung aufnehmen. Besonders kalziumreich sind Milchprodukte sowie grüne Gemüsesorten, Vollkornprodukte und Kartoffeln sowie mit Kalzium angereichertes Mineralwasser. Vitamin D unterstützt den Körper, Kalzium aufzunehmen und den Knochen aufzubauen. Vitamin-D- und Kalziummangel lassen sich auch über spezielle Präparate ausgleichen. Lassen Sie sich in der Drogerie beraten. Meiden Sie Alkohol, Nikotin und Koffein.

  • Ausserdem ist Bewegung unverzichtbar für starke Knochen. Muskeln und Sehnen üben auf die Knochen einen Reiz aus, der sie zum Wachstum anregt und stabilisiert. Geeignet sind Trainingsformen, die den gesamten Körper fordern, zum Beispiel Bergwandern und Walking.

Guter Rat aus der Drogerie

Drogist Andres Clerici: «Beim Thema Wechseljahre versuche ich immer herauszufinden, auf welche Therapieform die Kundin schon früher gut angesprochen hat. Seien dies Homöopathie, Pflanzenheilmittel, Spagyrik, Schüssler-Salze oder Kombinationen davon. So ist ein Therapieerfolg bereits vorgespurt. Als erste Kombination, da in der Regel die Symptome sehr vielfältig sind, empfehle ich, ein hochdosiertes Traubensilberkerzenpräparat gegen das Schwitzen zusammen mit Salbeitropfen einzunehmen. Oder: je nach Priorität kombiniert mit Johanniskraut als Stimmungsaufheller.»

Autorinnen: Katharina Rederer und Julia Burgener Redaktion: Katharina Rederer
Aktualisiert am 18. Sep. 2023 20:15
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